Hans Kienle

deutscher Astronom und Astrophysiker; wurde 1924 Direktor der Göttinger Sternwarte, später u. a. Leiter der Landessternwarte Heidelberg-Königstuhl; richtete von 1962 bis 1964 im Auftrag der UNESCO den Lehr- und Forschungsbetrieb am Spiegelteleskop der Sternwarte in Heluan/Ägypten ein; Veröffentl. u. a.: "Vom Wesen astronomischer Forschung", "Atome, Sterne, Weltsysteme"

* 22. Oktober 1895 Kulmbach/Bayern

† 15. Februar 1975 Heidelberg

Wirken

Hans Kienle wurde am 22. Okt. 1895 in Kulmbach/Bayern geboren. Er besuchte die Oberrealschule in Nürnberg und studierte dann Astronomie in München. Für seine Berufswahl war das Erscheinen des Halleyschen Kometen 1910 bestimmend gewesen. K. nahm am 1. Weltkrieg teil, in dem er schwer verwundet wurde. In München promovierte er 1918 zum Dr. phil. Im gleichen Jahr wurde er Assistent an der dortigen Sternwarte. 1920 habilitierte er sich in München als Privatdozent für Astronomie und wurde im Jahr darauf Observator. Expeditionen führten ihn nach Sumatra und Lappland.

Im Jahre 1924 folgte er einem Ruf als außerordentlicher Professor für Astronomie an die Universität Göttingen, wo er 1927 einen Lehrstuhl erhielt. Seit 1924 wirkte er auch als Direktor der Göttinger Sternwarte. Bis 1939 lehrte und forschte er in Göttingen, in erster Linie auf dem Gebiet der "Astronomie als angewandte Physik", wie ...